Süßsstoffe, das leidige Thema. TÄGLICH fragen mich Kunden danach. Aber nicht nur mich, auch Debby wird damit täglich konfrontiert. Erstmal: Heimdall enthält KEIN Sucralose mehr, der Designer hat leider die falschen Dateien für den Druck gesendet und vergessen das Sucralose im Verpackungsdesign zu streichen. Alle "Nebenwirkungen", welche du auf Sucralose schiebst, stammen NICHT von der Sucralose :-D oh je? Genau und darum soll es gehen!
Wenn ein Mensch DENKT, dass ein bestimmtes Ereignis durch XY geschehen wird (!), er weiß es schon vorher, dann wird es auch eintreten. Ob du glaubst, dass es eintritt oder nicht, du wirst auf jeden Fall Recht behalten! Unser Gehirn ist mächtig! Placebo und Nocebo wird wissenschaftlich extrem gut untersucht und es hat eine Effektstärke WIE EIN POTENTES MEDIKAMENT!
Da gabs die Steroidstudie aus den 70er Jahren. Weißt du was da herauskam? Ein PLACEBO führt zu supraphysiologischen Leistungssteigerungen! Die DACHTEN die bekommen Steroide, obwohl es nur ein Zucker-Placebo war, und die steigerten ihre Leistungen im Bankdrücken, Kniebeugen, Overheadpress SUPRAPHYSIOLOGISCH!
Da gabs die Bandscheibenstudie. 2 Gruppen. Gleiche OP, alles gleich. Nur: Gruppe 1 wurde das entfernte Bandscheibenmaterial gezeigt, Gruppe 2 nicht. Und was war? Gruppe 1 hatte weniger neurologische Beschwerden, weniger Ausstrahlung, weniger Kribbeln, mehr Kraft usw; unglaublich eigentlich, oder?
Mentales Training kann dazu benutzt werden, nach einer Endoprothetik oder einer Kreuzband- oder Hand-Operation, es gibt viele Daten, dass es zu weniger Schmerz, weniger Funktionsverlust UND WENIGER ATROPHIE KOMMT! Also allein der GEDANKE, führt zu einem ganz anderen Ergebnis!
Und so ist das auch bei Nahrungsmittel, Supplementen, Süßsstoffen, Histamin und Co. Wenn du denkst, dass in einer Melone viel Histamin drin ist, dann wirst du darauf auch reagieren, wenn du denkst, oder gehört hast, dass Histamin schlecht für dich ist, selbst wenn es gar nicht stimmt (und die Melone gar kein Histamin enthält).
In Süßsstoffstudien gibt es oft viele Parameter die nicht kontrolliert werden / wurden. Wie viele Kalorien werden aufgenommen? Wie ist das Bewegungsverhalten? Dann werden beispielsweise die Endtests, worum es ja eigentlich geht, von den Teilnehmern selbst durchgeführt und stell dir vor, du bist ein Gegner und weißt (!), dass du Süßstoff konsumierst? Genau, dann sieht das Ergebnis wahrscheinlich nicht so cool aus. Gabs eine Studie, da gab es ein Placebo ohne Geschmack und eins mit Süßstoff, ja, es schmeckte süß. Und die haben dann angegeben, dass sie Kopfschmerzen hatten, Darmbeschwerden und so weiter. So ein Unsinn: Die WUSSTEN, dass sie Süßstoff konsumiert haben und WIR WISSEN DOCH ALLE, DASS ES SCHLECHT IST, oder? Eben nicht.
Ein Mechanismus was Sucralose beispielsweise macht, also eine Hypothese: Es erhöht die Glukosetransporter im Darm und GLP1. Das eine führt dazu, dass wir Kalorien im Darm besser aufnehmen, das andere, dass die Insulinwirkung verstärkt wird. Beides hört sich, ohne irgendeine Interpretation, ja erstmal nicht negativ an, oder? Eben. Bei jemanden mit Magersucht oder einer Kachexie durch Krebs o.ä., könnte das ja Vorteile mitbringen. Beim Diabetiker, könnte eine verstärkte Insulinwirkung ebenfalls positiv wirken und so weiter: Was ich andeuten möchte: Ich kann dir jeden einzelnen Mechanismus SCHLECHT oder SCHÖN reden.
Der positive Effekt, also Kalorien sparen und etwas gut schmecken lassen, wiegt wahrscheinlich stärker gegenüber jedem einzelnen "negativen" Effekt. Es eine Studie aus dem Jahr 2017 die zeigt, dass 333mg 3x am Tag, also knapp 1g am Tag, im Vergleich mit einem Placebo, bei gesunden nicht-Diabetikern, weder Insulinspiegel, noch Glukosetoleranz verschlechterte! 12 Wochen ging der Spaß. Eine gute Interventionsstudie am Menschen. 1g!!! In einem Scoop Proteinpulver hast du 20-60mg Sucralose, das wären 20-30 Shakes am Tag :-D und dann wärst du bei der Menge die getestet wurde und bei welcher gezeigt wurde, dass es keinen negativen Effekt hat :-D Immerhin.
Letzten Monat gabs eine neue Studie zum Thema Leaky Gut und ZUCKER. Bzw. der Endotoxin-Level im Blut durch die Zufuhr von ZUCKER im Vergleich zu SUCRALOSE. Und was kam heraus? Dass ZUCKER die Bakterien-Gifte im Blut erhöhte (du wurdest leaky!), aber in der Sucralose-Gruppe wurde das NICHT gezeigt. Also das, wofür man Sucralose einsetzt, ZUCKER zu sparen und etwas LECKER zu machen, das macht es gut und es ist wahrscheinlich besser als normaler Zucker: The intake of the sucrose-sweetened beverage (= Zucker) resulted in a significant increase in plasma endotoxin levels while being unchanged after the intake of sucralose-sweetened beverages.
Ein Abschlusssatz aus einer Studie zum Thema Sucralose aus dem Jahr 2019 lautet wie folgt: In conclusion, consumption of high doses of sucralose for 7 d does not alter glycaemic control, insulin resistance, or gut microbiome in healthy individuals. Also 7 Tage eine hohe Dosis (780mg / Tag = 12 bis 20 Protein Shakes :-D ) an Sucralose hat keinen negativen Effekt auf Insulin, Blutzucker oder Darmflora.
Aber ja. Wir brauchen einen Strohmann. Einen Schuldigen. Das ist wie als würde man gegen Hafer bashen, weil da Phytate drin sind. Oder gegen Fleisch, weil da Neu5GC drin ist. Oder gegen Fisch, weil da Schwermetalle drin sein können. Aber, dass das Selenonein im Fisch die Schwermetallproblematik relativiert und Fisch sehr nahrhaft ist und in seiner Gesamtheit mehr Positives macht, wird vergessen. Einzelne Mechanismen werden in den Vordergrund gerückt und das gesamte Bild vergessen. Phytate im Hafer? Ja Happy Birthday. Avenanthramide im Hafer reduzieren Bluthochdruck und die Beta Glucane verbessern deinen Darm und deine metabolische Flexibilität. Insgesamt ist Hafer also sehr gesund und hilft bei der Reduktion der meisten unserer heutigen Zivilisationskrankheiten, aber man kann sich über einzelne Mechanismen ein grausames Szenario zusammenspinnen. Und Fleisch? Ja, es gibt einige MECHANISMEN die Negatives andeuten, nur gibt es KEINE Interventionsstudie am Menschen, die das bestätigen kann, eher das Gegenteil. Der Punkt ist: Man findet, wenn man so möchte, IMMER eine Hand voll "negativ"-Daten, irgendeinen Mechanismus, den man aufbauschen kann. Aber hilft das? Hilft das irgendwem?
Ich habe in 17 Jahren Beratungspraxis schon so viel gesehen und muss sagen: BLEIBT ALLE MAL IM HÖSCHEN! Meistens sind es nicht die "kleinen Strohmänner" die problematisch sind, sondern die Elefanten im Raum. Der "Stress mit der Alten", der Kack-Job, den man 40 Stunden jede Woche "abarbeiten muss", weil man ja Geld ranschaffen muss, für eine Familie die man eigentlich nie wollte :-D weil man von 168 Wochen-Stunden maximal 3 Stunden bewegt, weil man den ganzen Tag Koffein säuft, nur 6-7 Stunden die Nacht schläft... weil man Mikronährstoffdefizite hat und die Ernährung, oh die Ernährung, davon wollen wir gar nicht erst anfangen.
Aber es ist natürlich ein einzelner Wirkmechanismus, der in einer schlecht kontrollierten Untersuchung am Yeti nachgewiesen wurde. Genau. Die ganzen Elefanten im Raum sind es wohl nicht. Das große und ganze ist es auch nicht, es ist ein einzelner Petrischalen-Mechanismus. Es ist immer eine vernachlässigbar kleine theoretische Möglichkeit die deine Beschwerden auslöst, nicht die nachgewiesen, großen und omnipräsenten Probleme in deinem Leben. ICH WEIß, DASS DAS AUF DIE FRESSE IST, ABER DAS IST COACHING: Nicht nice und soft, nicht Verkauf, Mode und Marketing, sondern ehrlich. Weil sowieso: Die großen Elefanten wären auch nicht so einfach zu beheben und man müsste ja auch "zugeben", dass man irgendwann mal eine falsche Entscheidung getroffen hat.
Was ich dir empfehlen kann bei gesundheitlichen Problemen? Halte dich nicht mit Blogbeiträgen auf und fummel alles selbst zusammen, sondern mach eine Beratung z. B. bei Deborah oder mir, Menschen die Ausbildungen etc in diesem Bereich haben. Wenn du mal ein paar Arschritte benötigst, dann bietet sich auch mein Coaching-Modul der Ausbildung für dich an (wird diese Wo fertig!), wenn du den gesamten Menschen "verstehen" möchtest und dich eine artgerechte Ernährung und Biochemie interessiert, dann gönn dir meine "Betriebsanleitung für deinen Körper" und wenn du verletzt bist und hier mal gescheite und evidenzbasierte Ansätze benötigst und nicht auf mein Buch warten kannst, dann empfehle ich dir meine Evidenzbasierten Rehabilitations- und Ernährungsstrategien bei Verletzungen.
ABER JA!
Vielen Dank.
Gruß,
Chris
