Naja, also, es funktioniert! Auch für Sportler! ABER, es muss richtig gemacht werden... verrückt, oder? "Fasten muss richtig gemacht werden", das klingt ja schon so verrückt, oder? Was kann man da denn falsch machen? Naja, in meiner Welt eigentlich nichts, aber in der Welt vieler Menschen "klappts einfach nicht", die werden dicker oder dünner, der "Stoffwechsel macht Probleme", die Leistung reduziert, die Schilddrüse und der Schlaf machen mal Probleme und das Testosteron, ohje das Testosteron... aber woran liegts?
Kurzes Geheimnis: Es liegt NICHT an der Mahlzeitenfrequenz, NICHT am fasten und NICHT an der "großen Menge an Nahrung auf einen Schlag", nicht an den Kohlenhydraten, nicht an dem, was du denkst – also, schon, an dem was du denkst, aber nicht so, wie du gerade denkst. Der Darm kann das, der Stoffwechsel kann das, unsere Endokrinologie kann das, ALLE SYSTEME KÖNNEN DAS und es ist sehr natürlich und in manchen Settings auch vorteilhaft mal NICHTS zu essen! Darum solls nicht gehen jetzt…
Aber wer kanns denn nicht? Oft der KOPF nicht!
Es wird oft nicht genug gegessen. Nicht so gegessen, wie dein Körper es dir signalisiert! Weil? „Du weißt es natürlich besser“! Und: Das ist Typen-abhängig: Bist du der Typ der gerne frisst, der metabolisch flexibel ist und auch auf einen Schlag ohne weiteres 4000kcal verzehren kannst? Ohne „negative Beliefs“ der Nahrung gegenüber? Dann kann jede Form des Fastens für dich funktionieren. Auch für Sportler. Komm schon, ich denke meine persönliche Leistung ist schon ziemlich gut und vielseitig, meine Form in der Regel ziemlich gut und ich "faste" seit etwa 20 Jahren; das Buch zur Warrior Diet kam 2001 heraus, da war ich 15 – das sind ja schon 22 Jahre, Bruder! Noch NIE war ein Blutparameter bei mir auffällig und auch ALLE bisherigen Studien am Menschen zeigen: Dass du mit dem intermittierenden Fasten Leistung bringen kannst, Muskeln aufbauen kannst... also WAS?
DAS! Es ist oft nicht die "Art" der Ernährung, nicht DAS, sondern das WIE... WIE man es ausführt. WIE man darüber denkt. WIE man Flexibilität und die eigenen Instinkte „einbaut“ bzw. ZULÄSST! Menschen ERZWINGEN das Fasten, anstatt die Vorteile des Fastens zu NUTZEN!
Ich war mal ULTRA streng, das waren meine Anfänge. Viel HUNGER haben. HUNGER war damals "mein Zeichen" dafür, dass etwas passiert. Meine Level an Ketonkörper stiegen, mein Blutzucker war niedrig stabil und es fühlte sich gut an: Verdauung gut, v.a. als ehemaliger Reizdarm-Patient war das hervorragend. Aber nicht "weil es nicht mehr funktionierte" änderte ich etwas, sondern weil ich mir darüber Gedanken gemacht habe: "Wenn ich jetzt trainiert habe, wie schlau ist es, dass ich jetzt und in den nächsten Stunden nichts esse"? Ja, eben, GAR NICHT SCHLAU! Auch wenn es kein anaboles Fenster gibt, sondern es ein Scheunentor ist, habe ich meine Art recht schnell verändert – erst aus logischen Überlegungen, später kamen immer mehr Studien dazu. Nach dem Training gab es DIREKT etwas zu essen. Einige Stunden später nochmal. Und dann? Einige Stunden nochmal. Das sah dann z. B. so aus:
Sonntags essen um 20.00uhr. Montags erstes Training um 13.00-14.00uhr (also 17 Stunden nichts essen), dann etwa 50g Kohlenhydrate, 40g Protein und 10g Fett oder so direkt DANACH. Dann gabs meist um 18.00uhr eine weitere Einheit. Danach gabs dann die Hauptmahlzeit. Am Dienstag – der Tag nach dem Training – gibts dann: "Essen wie Hunger bis satt". Also wenn mein Körper gefordert hat, dann wurde gegessen. Naja was heißt wurde, wird: Ich machs ja immer noch so. Meist waren das dann aber trotz alle dem nur 2-3 Mahlzeiten am "Post-Workout"-Tag – eben „wie Hunger“. Warum auch anders? Dein Körper spricht mit dir, du musst nur lernen darauf zu hören! Dann gibts natürlich Tage wo ich nur einmal am Tag trainiere / trainiert habe: Da faste ich dann MEIST (nicht immer, sondern wie Hunger!!!) 24 Stunden oder mehr und was mache ich dann? Dann nehme ich schon Aminosäuren vor dem Training, Kreatin, Citrullin etc, aber nicht, weil ich direkt einen massiven Effekt bemerke (ich merk da NICHTS, rein GAR NICHTS!), sondern weil ich denke, dass es schlau ist. 24 Stunden nichts essen und dann einen katabolen Trainingsreiz setzen macht wahrscheinlich nicht stärker, noch schöner.
Die Aminos* nutze ich auf Basis von Daten, und den Rest auch. Und nein, der Körper lernt nicht "mehr Protein abzubauen", sondern es schützt etwas vor Muskelverlust, stimuliert die Protein- und Kollagensynthese etwas stärker UND es erhöht die Leistung. Es gibt Daten die zeigen, dass "pinke" Flüssigkeiten die Leistung erhöhen (genauso wie PLACEEEEEEBO!!!!) und auch Aminos (kennst du unser MILO von Götterspeise? Nutz den Code: prozenteprozenteprozente für 10% Rabatt auf das gesamte Sortiment! Nur 1 Wo gültig...), es sind essentielle und semi-essentielle AS mit pinker Farbe und die Farbe kommt aus rote Beete-Saft-Pulver (erhöht NO). Das ist nicht zufällig so!
*wie nennt man Spanische Aminosäuren? Amigosäuren.
Ok, weiterlesen:
Und ja, ich habe es oft ausprobiert und darüber nachgedacht, gemacht und sein gelassen: Kohlenhydrate vor, während dem Training, genauso exogene Ketonkörper, ich habe es genutzt, gemacht, protokolliert, verglichen und... NICHTS gemerkt! Ich bilde mir ein, dass eine lange Einheit produktiver ist, wenn ich hier Apfelschorle oder ähnliches trinke, aber das kann auch einfach daran liegen, dass ich "schlecht kontrollierte Studien" kenne, die zeigen, dass eine Trainingseinheit die länger als 45min andauert davon profitieren kann, wenn ich vorher ODER währenddessen Kohlenhydrate konsumiere. Unter uns? Es hat wahrscheinlich mehr positive Effekte auf ALLE Systeme diese 15-50g Kohlenhydrate während der Einheit zu konsumieren, anstatt es zu lassen. Und ja, ich werde es noch einmal ausprobieren und genausten protokollieren – 200kcal in Form von Kohlenhydraten zum Training. Was soll schon passieren? „prüfet alles nur das Gute behaltet“.
Ich habe letztens einen Podcast gehört von 2 wirklich coolen Persönlichkeiten, ich mag die beide, würde aber sagen, dass ich über viele Dinge komplett anders denke, aber das ist ok. Ich bin ja nicht nur Theoretiker, Praktiker und "Wissenschaftler", sondern auch sehr neugierig und höre mir sehr gerne genau gegenteilige Meinungen an. Was mir dabei oft fehlt? Genauere Vergleichsgruppen / Kontrollen und Beachtung von Confounding Variablen. Wie dem auch sei: Es ging darum, dass ein Sportler 1800kcal am Tag verzehrte... ein MANN... ein SPORTLER! Und, dass er scheinbar "nicht richtig funktioniere". Dann wurde auf 4,5,6 Mahlzeiten am Tag umgestellt, viel mehr Kohlenhydrate UND 3600kcal und die Form verbesserte sich, Heißhunger-Attacken blieben aus und die Leistung konnte gesteigert werden. Ja... warum nur? JA WEIL 1800KCAL SELBST FÜR MEINE KLEINE SCHWESTER ZU WENIG WÄRE! Auch was Mikronutrienten angeht ist das damit deutlich schwieriger zu decken... auf alle Fälle: Es ist nicht so, dass der Körper des 1800kcal-Sportlers nicht mehr gefordert hätte, das hat er, aber der KOPF HAT ES IHM VERBOTEN! Es standen Glaubenssätze und Verhaltensweisen im Weg! Und dann kommt "GURU JÜRGEN" und "zaubert" alle Probleme weg. Aber unter uns? Ein bisschen Placebo und selbstsicheres Auftreten trotz völliger Ahnungslosigkeit, ein paar Gramm Kohlenhydrate, etwas mehr auf die Instinkte hören und DEUTLICH mehr Kalorien UND SOMIT AUCH MIKRONÄHRSTOFFE (Jod, Selen, Zink, B-Vitamine... ALLE) und VOILA: Körper funktioniert wieder!
Ich habe in den letzten 2 Jahrzehnten ähnliche Fälle gehabt: Frauen ohne Periode, Männer ohne Libido und Testosteron und beide... OHNE KALORIEN und mit sehr vielen Glaubenssätzen, welche den eigenen Zielen so massiv im Weg stehen, dass erst ein Zauberer kommen muss, um die Beschwerden wegzuzaubern. Also versteh mich nicht falsch, der Zauber der kann wahrscheinlich "ein bisschen zaubern", aber nicht so, wie es dargestellt wird!
Am Ende wird die Suppe selten so heiß gegessen wie sie gekocht wird. Auch wenn du nur einmal am Tag essen solltest...
In dem Sinne!